Aktueller Beitrag zum Thema - Liebe und Last
Wenn pflegende Angehörige am Ende ihrer Kräfte sind
(djd). Plötzlich ist im Leben nichts mehr, wie es vorher war. Der einst so fitte Partner sitzt nach dem Autounfall hilflos im Rollstuhl oder die geliebte Mama ist geistig verwirrt nach einem Schlaganfall. Für viele Menschen steht es außer Frage, dass sie in solchen Fällen ihre Lieben selbst umsorgen möchten - in der vertrauten Umgebung. Laut Statista wurden 2017 deutschlandweit rund 2,6 Millionen Pflegebedürftige zu Hause versorgt. Damit beginnt oft ein langer, kräftezehrender Weg für die pflegenden Angehörigen.
Helfen - und sich selbst nicht aufgeben

Foto: djd/Dr. Reisach Kliniken/Getty
In der Regel ist die Betreuung so zeitintensiv, dass ein normales Berufsleben nicht mehr möglich ist. Auch die sozialen Kontakte zu Freunden leiden darunter, dass man überwiegend ans Haus gebunden ist. Pflege bedeutet darüber hinaus oft körperliche Schwerstarbeit, zum Beispiel, wenn der Patient vom Bett in den Rollstuhl gehoben werden muss. Dazu kommt die emotionale Belastung etwa durch nicht ausbleibende Launen der Pflegebedürftigen, aber auch durch den eigenen Gefühlscocktail aus Fürsorge, Aggression und Schuldgefühl. Mit fortschreitender Dauer der Betreuung fühlen sich die pflegenden Angehörigen immer häufiger müde, traurig und überfordert. Psychosomatische Beschwerden, wie Migräne, Bauchschmerzen oder Hautirritationen, stellen sich ein. Mit anhaltendem Stress drohen Burnout und Depression. Um eine Linderung herbeizuführen, braucht die Seele Entlastung und Zuwendung. Darauf ist beispielsweise das Konzept der therapeutischen Gemeinschaft in den Dr. Reisach Kliniken in Oberstdorf und in Stiefenhofen ausgerichtet. Hier lernen die Betroffenen, ihre emotionalen Bedürfnisse wieder zu spüren und neue Lebensfreude zu finden.
Seelische Entlastung durch Zuwendung, Akzeptanz und Nähe
Zwischenmenschliche Zuwendung, Akzeptanz und körperliche Nähe sind menschliche Grundbedürfnisse, ohne die man auf Dauer nicht gesund bleiben kann. Deshalb wird in den beiden Kliniken im Allgäu großer Wert auf einen vertrauensvollen Umgang miteinander gelegt. So gibt es für jeden Neuangereisten einen persönlichen Ansprechpartner aus der Patientenschaft, der ihn während der ersten Woche begleitet und unterstützt. Je nachdem, an welchem Wegpunkt man sich befindet und welche Lebensveränderung nötig ist, werden unterschiedliche Therapieformen angeboten - näher erläutert unter www.dr-reisach-kliniken.de. So kann es beispielsweise mit der Bonding-Therapie gelingen, körperliche Blockierungen zu überwinden und verloren gegangene Bedürfnisse oder verschüttete Gefühle wieder neu zu spüren. Das neue Selbsterleben kann dann in der therapeutischen Gemeinschaft und im Klinikalltag weiter gefestigt werden.