Ihr Aufenthalt
Der Mensch, der in unsere Klinik kommt hat erkannt, dass sein Leben einer Wende bedarf, dass die Zeit sich zu verändern gekommen ist. Veränderung braucht einen sicheren Nährboden, liebevolle Annahme, Vertrauen und Geduld. Diesen Rahmen schaffen wir für unsere Patienten.
Verschaffen Sie sich vorab schon einen Eindruck in den Bildergalerien unserer Kliniken:
Ankommen
Sich zur stationären Behandlung in eine Klinik zu begeben aus der inneren Einsicht: "Ich habe Probleme, die ich mit meinen bisherigen Mitteln und Möglichkeiten nicht lösen kann" ist keine leichte Entscheidung. Umso wichtiger ist es, sich bei diesem Schritt gut begleitet zu fühlen. Deswegen steht unser Aufnahmeteam telefonisch oder in einem persönlichen Vorgespräch bereits im Vorfeld für alle anstehenden Fragen gerne zur Verfügung.
Der Mensch steht im Mittelpunkt
Wir sind bemüht, eine liebevolle Atmosphäre zu schaffen, in der jeder sich so angenommen und willkommen fühlt, wie er ist. Dies wird auch durch die Anrede, dem "Du", signalisiert: „Wir begrüßen Dich als Menschen, charakterisiert durch Deinen Vornamen, achtungsvoll, respektvoll, im Bewusstsein Deiner Einmaligkeit, jenseits Deiner sozialen Rollen“.
Der erste Tag
Die Ankommenden werden durch ein Begrüßungskomitee, bestehend aus zwei Mitpatienten, in Empfang genommen und durch die ersten wichtigen Stationen begleitet (Rezeption, Pflegedienst, Zimmereinzug, Hausbesichtigung). Jeder Neuangereiste führt am ersten Tag mit einem Mitarbeiter des Pflegedienstes, einem Körperarzt und dem ihn durch die gesamte Aufenthaltszeit begleitenden Therapeuten ein Aufnahmegespräch.
Aufnahme Adula Aufnahme Hochgrat
Paten als Unterstützung in der Anreisewoche
Viele erleben es als hilfreich, die ersten Tage des stationären Aufenthalts mit den ebenfalls am gleichen Tag neu angereisten Patienten in einer gemeinsamen Ankommensgruppe zu verbringen. Jeder Neuangereiste bekommt aus der Patientenschaft einen persönlichen Ansprechpartner ("Paten") zugeteilt, der ihn während der Anreisewoche begleitet und unterstützt. Jeden Mittwoch in der Hochgrat Klinik bzw. jeden Donnerstag in der Adula Klinik begrüßt Dr. Georg Reisach, Klinikgründer und Seelsorger, alle neuangereisten Patienten persönlich und stellt gleichzeitig die Mitarbeiter aus allen Bereichen der Klinik vor.
Tagesablauf
Jeder Tag in der Klinik während eines stationären Aufenthalts ist eingebettet in eine haltgebende und genesungsfördernde Struktur:
Der Morgen
Gemeinsam wird der Tag vor dem Frühstück mit dem Frühsport und einer Meditation begonnen. Am Vormittag findet 3 x wöchentlich die Kerngruppe statt, die wie eine Art "innerer Familienkreis" im Rahmen der Therapeutischen Gemeinschaft die Basis des Therapeutischen Prozesses darstellt. Ebenfalls am Vormittag finden die Gemeinschaftstherapien (regelmäßige Zusammenkünfte der Therapeutischen Gemeinschaft), prozessorientierte Therapieverfahren (z. B. Atemtherapie, Familienstellen, Einstellungsgruppe etc.), Körpertherapie und Vorträge zu gesundheitsfördernden Themen statt.
Der Mittag
Die achtsam gestaltete Mittagszeit hilft beispielsweise wieder zu lernen in Ruhe und bewusst zu essen – sich einfach wieder für das Essen Zeit zu nehmen und den Geschmack des Essens wieder im Mund wahrzunehmen. Montags und freitags findet die mittägliche „Zeit der Stille“ von 12:00 Uhr bis 13:30 Uhr im Essbereich statt, in der Gelegenheit zum Erlernen von Entspannungstechniken und meditativen Verfahren besteht.
Der Nachmittag
Nachmittags wird das vielseitige Programm ergänzt durch spezielle, therapeutische Gruppen, wie Essstruktur, Frauen- und Männergruppe, Traumagruppe für Frauen, Suchtgruppe, therapeutisch begleitetes Wandern und Nordic Walking.
Der Abend
Nach dem Abendessen finden Meetings der Selbsthilfegruppen, religiöse Angebote oder andere gemeinschaftsfördernde Veranstaltungen statt.
Betreuung rund um die Uhr
Bei Schwierigkeiten jeglicher Art ist jederzeit (24 Stunden am Tag) der Pflegedienst und ein diensthabender Arzt erreichbar und ansprechbar.
Das Essen
Zu unserem ganzheitlichen Verständnis von Genesung zählt auch eine biologische, gesunde Ernährung, die auf dem Konzept der vitalstoffreichen Vollwertkost nach Dr. Bruker basiert.
Unsere beiden Küchenleiter Marco Fischer (Hochgrat Klinik) und Michael Wankmiller (Adula Klinik)
verstehen das Ernährungskonzept in den Dr. Reisach Kliniken als einen Teil der gesamten Therapie und als wichtigen Baustein in einer ganzheitlichen psychosomatischen Behandlung. Eine gesunde Ernährung wirkt sich auf Menschen mit unterschiedlichen Krankheiten positiv aus.
Wir legen höchsten Wert auf eine frische und aktuelle Küche – so wird etwa unser Mehl selbst gemahlen.
Wegpunkte
Neben den wöchentlich stattfindenden therapeutischen Angeboten gibt es zusätzlich blockweise stattfindende therapeutische Gruppen. Dazu gehören z. B. die Lehrküchenwoche, Familientherapiewoche, Hüttenmarathon (bis zu 20 Patienten verbringen mit 3 Therapeuten mehrere Tage gemeinsam auf einer Berghütte bei intensiver therapeutischer Arbeit) und sog. Inventurmarathons (Intensivwochenende zum 12-Schritte-Programm).
Verschiedene Therapieangebote
Je nachdem an welchem Punkt seiner Entwicklung ein Mensch sich gerade befindet, können ganz verschiedene Therapieangebote zum Anstoß und Auslöser für wichtige und notwendige Lebensveränderungen werden. Gemeinsam mit dem persönlichen Therapeuten soll die für den einzelnen geeignete Kombination von Therapieformen gefunden und durchgeführt werden.
Informieren Sie sich vorab über unsere Therapiekonzepte. In den Dr. Reisach Kliniken setzen wir unter anderem auf:
Psychotherapieverfahren Therapeutische Gemeinschaft Therapeutische Vereinbarungen Emotionale Arbeit Offenheit für Spiritualität 12 Schritte Programm
In unseren Kliniken gibt es verschiedene Therapeutische Angebote:
Ein sicherer Boden für Veränderung
Erfahrungen von Zugehörigkeit, Nähe und Vertrauen, Angenommensein, konstruktive Formen der Auseinandersetzung, ein neues Selbst-Erleben, Annehmen von Herausforderungen, Ausprobieren neuer Verhaltensweisen, Sich-abgrenzen-dürfen, können wertvolle Anstöße und Auslöser für neue Entwicklungen sein.
Auch die vielfältigen tagtäglichen Begegnungsmöglichkeiten auf dem Boden emotionaler Offenheit und gegenseitiger Wertschätzung tragen dazu bei, dass in vielen kleinen Schritten, manchmal auch in großen neuen Entschlüssen, Veränderungsprozesse angestoßen werden.
Abschiednehmen
Gut Abschied nehmen können und loslassen dürfen befähigt uns zu einem gelasseneren und leichteren Leben. Häufig berichten Menschen bei ihrem Abschied aus der Klinik, dass sie erlebt und verstanden haben, ihr Leben sei wie ein Fluss, ein ständiger Wandlungs- und Veränderungsprozess. Gleichzeitig können neu gewonnene Erfahrungen, wie auf das Gelingen des eigenen Lebens Einfluss nehmen zu können und es selbst gestalten zu dürfen, Mut und Zuversicht für das Weitergehen geben. Zum Sich-wieder-aus-der-Gemeinschaft-lösen wurden über viele Jahre hinweg Abschiedsrituale und eine von den Mitpatienten gestaltete Abschiedsfeier entwickelt. Dies soll helfen in bewusster Weise den Übergang in die häusliche Umgebung zu gestalten und neu gewonnene Sicht- und Lebensweisen auszudrücken und zu festigen.
Wie geht es nach dem Aufenthalt weiter?
Auch nach dem Aufenthalt bleiben wir mit unseren Patienten in Verbindung. Gern angenommen werden etwa unsere alljährlichen Ehemaligentreffen, die in den jeweiligen Kliniken stattfinden. An drei Tagen finden sich hier bis zu 350 Ehemalige für Workshops, Therapieangebote, Vorträge und gemeinsamen Essen zusammen – zudem gibt es viele Möglichkeiten zum persönlichen Austausch. Den großen Abschluss am Sonntag bildet jedes Mal ein Gottesdienst von Dr. Georg Reisach.